Aufstellungen für Paare
In den Aufstellungen für Paare zeigt sich, wie wir zueinander stehen. Ob ein Bedürfnis besteht, sich zu- oder abzuwenden, sich zu nähern oder Abstand zu nehmen. So erhalten wir wichtige Hinweise darauf, wie wir die Verbindung erleben bzw. auch, was uns trennt oder was uns im Wege steht.
Im Zusammenhang mit Systemischen Aufstellungen biete ich auch Seminare für Paare an. Die Klienten haben meist das Ziel, ihre Partnerschaft (wieder) in Ordnung zu bringen, zu intensivieren, Blockaden aufzulösen („Etwas steht zwischen uns“) oder auch einfach, ihre Partnerschaft zu retten.
Systemische Aufstellungen als Weg zu einer erfüllten Beziehung
Themen: (Beispiele)
- Die Suche nach dem Lebenspartner
- "Falsche" Partner
- Störende Muster in der Beziehung
- Grundkonflikte in der Beziehung
- Fehlende Abgrenzung in der Partnerschaft
- Verhaftet-Sein in früheren Beziehungen
- Passen wir zueinander?
- Schicksalhafte Verbindungen
Mit den Systemischen Aufstellungen arbeiten wir lösungsorientiert. Im Seminar wird durch Stellvertreter (also andere teilnehmende Personen) das System abgebildet, in dem Veränderungen gewünscht werden. Kognitive, emotionale und kommunikative Aspekte finden Berücksichtigung, daher sind die Einsichten umfassend und „ganzheitlich“.
Vorgehensweise
Ich lasse Stellvertreter auswählen und stelle diese meist gegenüber (u.U. verzichte ich aber auch auf Stellvertreter und stelle die Personen selbst einander gegenüber).
Unmittelbar wird deutlich, wie man zueinander steht im wahrsten Sinne des Wortes. Nun lasse ich folgenden Satz o.ä. sagen:
„Ich nehme Dich mit allem, was zu Dir gehört, als meinen Mann (bzw. Frau). Du bist der Richtige für mich.“ Wichtig dabei ist, ob der Satz „aus der Tiefe“ gesagt wird, also auch stimmt. Manche Klienten sind aber auch gar nicht in der Lage, diesen Satz auszusprechen.
Das weitere Vorgehen wird bestimmt durch die einsetzenden Reaktionen.
Voraussetzungen für gelingende Partnerschaften
Zahlreiche Partnerschaften sind blockiert dadurch, dass einer oder beide Personen noch gebunden sind. Selbst in langjährigen Beziehungen kommt dieses vor. Oft ist es den Klienten gar nicht bewusst und sie verneinen die Frage danach.
Zur Sicherheit überprüfe ich dies, indem ich Stellvertreter für frühere Partner in die Aufstellung hineinnehme.
Zeigt sich dabei, dass der Klient noch nicht wirklich frei ist, dann erfolgt ein Abschiedsritual. Mögliche Sätze: „Danke für das, was zwischen uns sein durfte“, „Du behältst immer einen Platz in meinem Herzen / bleibst immer wichtiger Teil meines Lebens.“
„Bitte schaue wohlwollend / freundlich auf uns (und ggf. die jetzige Familie)“
„Nun lasse ich Dich los“.
Wenn das Herz nicht frei ist, dann hat der neue Partner keine wirkliche Chance.
Zudem sollte der neue Partner den früheren Partner achten: z.B. mit den Worten: „Du warst der Erste, bzw. „vor mir da“. Damit wird nicht nur der frühere Partner geachtet, sondern gleichzeitig die Tatsache, dass diese Person Teil des Lebens des neuen Partners ist bzw, gewesen ist.
Bindungen überprüfen:
Ist einer oder sind beide Partner anderweitig gebunden, dann hat das natürlich hemmenden Einfluss auf die Intensität der Partnerschaft, auf Intimität, Freude und die Liebe.
Beispiel: wird einer der Partner noch von den Eltern gebraucht („verlass mich nicht“), dann ist die Person möglicher Weise nicht wirklich frei. Auch andere Verbindungen wie Kirche („ich gehöre Gott“ oder Jesus), Sekten und ähnliche Vereinigungen können ebenfalls eine Rolle spielen. Nicht wenige sind auch mit ihrer Arbeit verheiratet.
Gelübde, Verheiratung, Verlobung, Versprechungen und Schwüre an andere („ich werde immer nur Dir gehören“) oder sich selbst („ich werde niemals heiraten“). – all dies sind, selbst wenn man sie nicht kennt, schwerwiegende Belastungen, die u.U. eine liebevolle und intensive Partnerschaft behindern, einschränken oder auch unmöglich machen.
Verwünschungen und Flüche sowohl früherer Partner als auch anderer Personen.
Überzeugungen („alle Männer sind Schweine“)
Für alle diese Fälle habe ich Rituale entwickelt, mit denen diese Bindungen gelöst werden können.
Auflösung der Partnerschaft
Im Schnitt dauert eine Aufstellung etwa 45-60 min. Selten länger, da sich dann die „Energie“ der Aufstellung u.U. verringert. Die Kommunikation ist reduziert auf das Wesentliche, es geht mehr um die inneren Verbindungen oder Verstrickungen, die zum Vorschein kommen.
Manche Partnerschaften sind eigentlich schon beendet oder aufgrund von Vorkommnissen nicht mehr zu retten (Fremdgehen oder weiterer Partner, Gewalt, Verrat usw.). In diesen Fällen stelle ich die Partner eggenüber und lasse sie sagen: Trennungsritual
„Nun lasse ich Dich los / gebe Dich frei. Und gehe meinen eigenen Weg.“
„Ich trage meinen eigenen Teil der Verantwortung dafür, und Deinen lasse ich bei Dir.“
„Du bleibst immer ein Teil meines Lebens“, bei Elternschaft auch: „als Vater und Mutter bleiben wir verbunden“. Ich lege den Partnern ans Herz, sich der Trennung von Partnerschaft und Elternschaft zum Wohle des Kindes bewusst zu sein. An die Kinder sagen sie dann: „Was zwischen uns ist, das geht nur uns etwas an. Das machen wir untereinander aus“. Wir bleiben Eure Eltern.
Häufig ist der Effekt der Auflösung, dass ein Neuanfang sich auftut oder möglich wird, was ohne die Auflösung nicht hätte eintreten können. (Die Auflösung darf jedoch nicht als „Trick“ angewandt werden, das funktioniert nicht. Der Vorgang muss in der Tiefe voller Achtsamkeit stattfinden und eben nicht Mittel zum Zweck sein).
Bei den Aufstellungen wird häufig deutlich: manchmal muss man vorher sterben (bzw. sich ins Totenreich begeben), um leben zu können. Oder zunächst klein sein, um dann groß zu werden. Oder eben in diesem Fall: eine Trennung vollziehen als Voraussetzung dafür, sich (wieder neu) verbinden zu können.
Männlichkeit und Weiblichkeit
Eine ausgeprägte Anziehung aber auch Leidenschaft hat zur Voraussetzung, dass der Mann in seiner männlichen und die Frau in ihrer weiblichen Kraft sind. Diverse Ursachen können dafür gesorgt haben, dass dies nicht der Fall ist. Ich überprüfe dies, indem ich einen Stellvertreter als ebendiese Kraft hinter die Person stelle und beobachte die Reaktionen darauf, die diese Kraft jeweils auslöst.
Meist entspricht die jeweilige Kraft dem Vater bzw. der Mutter, aber es können auch ganze Ahnenreihen darin enthalten sein.
Bei blockierten Kräften wird nach der Ursache gesucht, um diese möglichst zu lösen. Das ist nicht immer möglich. Ich stelle dann den Ahnen auf, der als letzter in seiner männlichen bzw. weiblichen Kraft, mit diesem verbindet sich der Klient und schließt sich an diese Kraft an und lässt sie in sich eingehen.
Immer wieder faszinierend, wie sich die Atmosphäre zwischen den Partnern, aber auch im Raum verändert im Zusammenhang mit den vorgenommenen Schritten.
Wahre Männlichkeit zeigt sich aber letztlich darin, dass der Mann auch seine weiblichen Anteile integriert hat. Ist das nicht der Fall, dann „tut“ der Mann übertrieben männlich (Macho), aber er „tut“ eben nur so, weil ihm der Gegenpol fehlt. Entsprechend bei der Frau (Weibchen).
Im Allgemeinen, da ja der Wunsch nach Veränderung besteht und lösungsorientiert gearbeitet wird, sind die Aufstellungen dynamisch und nach einer (guten) Lösung strebend. In vielen, ja vielleicht sogar in den meisten Fällen ist zu beobachten, dass mehrere Hindernisse bestehen, z.B. dass der Klient noch mit einem früheren Partner verbunden ist und gleichzeitig tiefe Überzeugungen, Gelübde oder auch nicht verwundene Verletzungen der innigen Partnerschaft im Wege stehen.